Fünf Jahre seiner Jugend verbrachte Murat Kurnaz aus Bremen im berüchtigten US-Folterlager Guan-tanamo auf Cuba, bis er endlich am 24.08.2006 nach Deutschland zurückkehren konnte. Laut Bun-desnachrichtendienst war Kurnaz „lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort“ gewesen, als er zwei Monate nach den Anschlägen vom 11.09. bei einer Routinekontrolle der pakistanischen Polizei aufge-griffen und für ein Kopfgeld von 3000,- $ an die US-Army in Afghanistan übergeben wurde. Es begann ein Martyrium, das erst durch den beherzten und beharrlichen Einsatz seiner Mutter Rabiye beendet werden konnte. Unterstützt wurde sie dabei von den Bremer Rechtsanwalt Bernhard Docke, der für sie beim zuständigen US-Bundesgericht Klage ein-reichte und die Rechtswidrigkeit der Inhaftierung ihres Sohnes nachweisen konnte. Eine unrühmli-che Rolle bei der folgenreichen Verschleppung des Falles spielten damals Walter Steinmeier und Hans Georg Maaßen.
Gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen Türkische Gemeinde und Sozialdienst Muslimischer Frauen sowie amnesty international und dem Filmteam des KDW zeigt der Runde Tisch (RT-TuD) den auf der Berlinale mit dem Sil-bernen Bären ausgezeichneten Spielfilm Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush, der Ende April in den deutschen Pro-grammkinos mit großem Erfolg angelaufen ist. Für den letzten Filmabend (10.06.) konnte der Bremer Rechtsanwalt Bernhard Docke als Teilnehmer gewonnen werden. Er wird Auskunft über „seinen“ Fall und das Gerichtsverfahren ge-ben und unsere / Ihre Fragen beantworten.
Die Termine im KDW (Kulturverein DADA am Waschpohl) : Jeweils Donnerstags und Freitags 20 Uhr 26. und 27. Mai / 2. und 3. Juni / 9. und 10. Juni
Achtung: Am 10. 06. beginnt der Film bereits um 18 Uhr, die Diskussion mit Rechtsanwalt Docke um 20 Uhr