Am 83. Jahrestag der „Reichspogromnacht“ wird es in der Innenstadt Neumünsters einen geführten Rundgang entlang der hier verlegten Stolpersteine geben, zu der der Runde Tisch für Toleranz und Demokratie einlädt. Wie schon so oft in den letzten Jahren wird die Stadtführerin Heide Winkler an jedem der aufgesuchten Stolpersteine auf die Biografie der Menschen eingehen, deren letzter Wohnsitz an dieser Stelle gewesen ist, bevor die Nazis sie in Zuchthäuser und KZs verschleppten und zu Tode brachten. Damit sie nicht vergessen werden und um ihrer zu gedenken, haben engagierte Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt dafür gesorgt, dass auch in Neumünster von dem Bildhauer Gunter Demnig Stolpersteine verlegt werden. Insgesamt mehr als 30 Menschen wurden bereits auf diese Weise in Neumünster geehrt. Dazu sind in diesem Jahr die 42 Sinti und Roma durch die Errichtung einer Stele an dem Ort gekommen, an dem sie im Mai 1940 zusammengetrieben und in verschiedene Konzentrationslager deportiert wurden. Die wenigsten von ihnen haben überlebt. Die Enkelin einer der wenigen Überlebenden, Frau Kelly Laubinger, wird den Stolperstein-Rundgang begleiten und an der neuen Stele im Haart 38 über das Schicksal ihrer Familie berichten.
Alle Menschen sind herzlich zu Teilnahme an diesem Rundgang eingeladen. Wer es möchte, kann an den Gedenkorten eine Blume niederlegen oder vielleicht auch – evtl. verschmutzte -Stolpersteine zu neuem Glanz verhelfen.
Treffpunkt ist Dienstag, 09.11. um 17 Uhr am Eingang des neuen Rathaus (Großflecken 59)
Wir weisen darauf hin, dass eine weitere Stadtführung entlang der Stolpersteine am Sonntag, dem 14. November (Volkstrauertag), stattfindet (Treffpunkt Großflecken am Pavillon vor der Tourismus-Information, 14.30 Uhr).