01.09.2021 | Antikriegstag

Liebe Freundinnen und Freunde des Friedens in Neumünster und Umgebung,

selten wurde in den letzten Jahrzehnten so intensiv über „Krieg & Frieden“ und zwar speziell über den „Sinn oder Unsinn“ der Auslandseinsätze unserer Bundeswehr diskutiert wie in den Augusttagen des Jahres 2021. Können Menschenrechte durch Militäreinsätze, also durch Krieg gesichert bzw. hergestellt werden? Lässt sich das westliche Modell der „liberalen Demokratie“ in Länder mit anderen Herrschaftsformen exportieren, und das auch noch mit Waffengewalt? Kann man nach diesen Erfahrungen weiterhin an der Politik des „regime change“ von außen festhalten? Gelangen die von uns exportierten Rüstungsgüter letztendlich nicht immer in die falschen Hände? Sollten wir nicht alle Rüstungsexporte sofort stoppen und die betreffenden Industriebetriebe zur Produktion nachhaltiger Güter, z.B. für den Klimaschutz, anhalten (Konversion)? Und schließlich: Wie steht es mit anderen Auslandseinsätzen der Bundeswehr, insbesondere im afrikanischen Mali? Gehören sie – nach der 20-jährigen Erfahrung in/mit Afghanistan – auf den Prüfstand bzw. beendet, bevor es „zu spät“ ist?

Das Friedensforum Neumünster lädt Sie/Euch alle ein, den bevorstehenden Antikriegstag am Mittwoch, den 1. September durch die Teilnahme an mehreren Veranstaltungen gegen den Krieg und für den Frieden zu gestalten. Die Termine (16 Uhr Großflecken, 18 Uhr Anscharkirche, 19 Uhr Rencks Park) finden Sie / findest Du in den angehängten Flyern:

AKT 21 NMS Flyer

Reichweite Frieden Andacht Plakat

Die überstürzte Evakuierung der verbliebenen Nato-Militärs und ihrer Ortskräfte aus Kabul kam denjenigen von uns, die das Jahr 1975 bewusst erlebt oder aber die kürzlich gezeigte arte-Doku über den Vietnamkrieg gesehen haben, wie ein Déjà-vu vor.

Nachfolgend finden sich Einschätzungen und Forderungen aus der Friedensbewegung zur Beendigung der militärischen Interventionen in Afghanistan „und anderswo“:

https://frieden-links.de/2021/08/afghanistan/

https://frieden-links.de/2021/08/stellungnahme-von-frieden-links-de-zum-plan-eines-erneuten-militaereinsatzes-in-afghanistan/

https://www.jungewelt.de/artikel/408559.putsch-in-mali-bomben-bringen-keinen-frieden.html

Auch von Politiker*innen, Wissenschaftler*innen und Journalist*innen, die sicherlich nicht der Friedensbewegung zugerechnet werden können, wie z.B. dem renommierten Politologen Prof. Herfried Münkler („Wertexport mit militärischen Mitteln ist gescheitert“) sind nachdenkliche Stellungsnahmen zu lesen, siehe auch den Leitartikel von Burkhard Ewert in den Zeitungen des shz-Verlages vom 18.08.2021:

http://zeitung.shz.de/holsteinischercourier/2773/article/1429158/2/3/render/?token=17a38e11f00de17b873eec062c197eab

Und schließlich sei noch darauf hingewiesen, dass es auch bei der am Samstag, den 04.09. in Berlin stattfindenden #unteilbar-Demonstration einen deutlich sichtbaren „Friedensblock“ geben wird. Denn eine „solidarische und gerechte Gesellschaft“ ist im Krieg nicht möglich, sie braucht Frieden:

https://abruesten.jetzt/2021/08/2021-09-04-berlin-1300-uhrunteilbar-fuer-eine-solidarische-und-gerechte-gesellschaft/

Einen Tag später, am Sonntag, den 05.09. wird es erneut um die Atombomben auf deutschem Boden gehen, und zwar dort, wo sie von den USA gelagert sind, im rheinland-pfälzischen Büchel. Mit den 30 Milliarden €, die zur Aufrechterhaltung der sog. „nuklearen Teilhabe“ Deutschlands benötigt werden, könnte man das – unmittelbar benachbarte – vom entgleisenden Klima verwüstete Ahrtal mehrfach wieder aufbauen. Warum tun wir es nicht?

https://abruesten.jetzt/2021/08/2021-09-05-buechel-menschenkette-am-fliegerhorst-buechel-am-sonntag-den-5-september-2021/

Wir sehen uns – hoffentlich!

Christof Ostheimer

Seebrückenmahnwache am Samstag, den 21.08. vor dem Rathaus